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Was ist Hochsensibilität?

Hochsensibilität ist eine Gabe

Hochsensibilität beschreibt ein Wesensmerkmal von Menschen mit besonders feinen Antennen und ist keine Krankheit.

 

Es handelt sich bei der Hochsensibilität um besonders ausgeprägte Begabung zu einer feinen, detailreichen Sinneswahrnehmung – äußerer und innerer Reize. Aufgrund besonderer Eigenschaften ihres Nervensystems nehmen hochsensible Personen (HSP) mehr und intensiver wahr als andere Menschen.

Hier spricht man in der Psychologie von einer sogenannten Reizfilteroffenheit. Das heißt HSP nehmen alle Eindrücke (Temperatur genauso wie Geräusche, Licht, Worte, Schmerz etc.) gleichzeitig und gleichwertig wahr und verarbeiten zudem alle Eindrücke. Sie werden nicht vorab in wichtig oder unwichtig kategorisiert.

 

Dies hat einige wunderbare Vorteile, führt allerdings auch zu früherer Erschöpfung und scheinbar geringerer Belastbarkeit.

HSP die noch nicht um ihre Anlage wissen, leiden oft unter den vielfältigen Eindrücke und Reizen, denen sie mit ihrer feinen Sinneswahrnehmung  ausgesetzt sind. Sie glauben häufig mit ihnen sei etwas nicht in Ordnung. Wissen sie jedoch um ihre Besonderheit und außergewöhnlichen Begabungen bringt dies häufig sofort ein Gefühl von Erleichterung. 

Denn Hochsensibilität ist keine Krankheit und somit sind sie völlig in Ordnung so wie sie sind. 

Lernen sie dann damit umzugehen, können sie diese oft wertschätzen, genießen und zum Wohle aller nutzen.

Mysterious Girl
Nachteile - Wie vom anderen Stern

Worunter HSP letztendlich leiden, sind Begleiterscheinungen, die durch falsche Erwartungen und einen schlechten Umgang mit dieser Besonderheit entstehen.

Das heißt bereits im Kindesalter bekamen sie den Eindruck, mit ihnen stimme etwas nicht. Sie seien zu empfindlich, Sensibelchen, Mimosen und Heulsusen.

Sie fühlten sich unverstanden und trauten irgendwann ihrer eigenen Wahrnehmung nicht mehr, weil sie von anderen angezweifelt wurde, die weniger hörten, rochen, sahen oder fühlten. Und so entstand häufig der Eindruck, sie hätten sich dieses oder jenes nur eingebildet.

Gerade als Kind wurde dann vieles einfach der „ausgeprägten Fantasie“ zugeschrieben.

 

Auch im Erwachsenenalter leiden sie unter der Anpassung an die „Norm“, die viele HSP unter großen Kraftanstrengungen unternommen haben. 

Sie übergehen daher häufig ihre Grenzen, um als ebenso belastbar zu gelten und stellen hohe Ansprüche an sich selbst. 

Durch den immer hektischer werdenden Alltag in unserer modernen Gesellschaft - mit schnellem und lautem Straßenverkehr, vollen Einkaufszentren, medialer Berieselung von allen Seiten etc. - geraten viele HSP noch schneller in eine Überstimulierung. Dies kann, wenn sie nicht gut für sich sorgen können, früher oder später zum Burnout oder anderen stressbedingten Krankheiten führen.

 

Leidet eine HSP ganz erheblich, sollte überprüft werden, ob es sich nur um das Thema Hochsensibilität handelt oder ob bereits eine Depression vorliegt oder eine andere Diagnose hinzukommt. Möglicherweise verstärken unbearbeitete Traumata die Hochsensibilität unerträglich.

„Hochsensible Menschen können nicht weniger Reize aushalten, sondern nehmen einfach viel mehr Informationen, Feinheiten und Details wahr!“

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Bist du hochsensibel?

Um herauszufinden, ob du hochsensibel bist, gibt es verschiedene Tests in Büchern und im Internet.

Diese sind unterschiedlich gut und wissenschaftlich noch immer kritisiert. Trotzdem können sie dir erste Anhaltspunkte liefern.

Meiner Erfahrung nach gehen hochsensible Menschen sofort mit dem Wort „Hochsensibilität“ in Resonanz und erkennen sich in sämtlichen Beschreibungen und Geschichten anderer Hochsensibler wieder.

Merkmale, die bei HSP oft besonders ausgeprägt sind

Beachte bitte, dass auch HSP nicht alle gleich sind und daher nicht alle Merkmale bei allen gleichermaßen ausgeprägt sind bzw. diese sich unterschiedlich ausdrücken können. 

  • Detaillierte Wahrnehmung

  • Leicht ablenkbar

  • Konzentrationsprobleme

  • Überreizung

  • Schneller erschöpft

  • Verträumt

  • Wunsch nach Rückzug

  • Perfektionistisch

  • Starker Gerechtigkeitssinn

  • Probleme mit Autorität (brauchen Sinn)

  • Hoher Wunsch nach Sinnhaftigkeit

  • ​Schüchtern

  • Harmoniebedürftig

  • Sehr empathisch

  • Authentisch

  • Hohes Verantwortungsgefühl

  • Hohe Intelligenz

  • Ablehnung von Small-Talk

  • Reges Innenleben/Phantasie

  • Kreativ

  • Mögen keine Veränderungen

  • Hang zur Grübelei

  • ​Lernen gern (mit eigenem System)

  • Langsam im Handeln (durch Genauigkeit)

  • Entscheidungsschwäche (durch Abwägen)

  • Machen sich selbst Druck

  • Außenseiter

  • Selbstzweifel

  • schreckhaft

  • Erhöhte körperliche o. emotionale Schmerzempfindlichkeit

Woran erkenne ich, ob jemand hochsensibel ist?

Tatsächlich kannst du es nicht einfach pauschal erkennen. Denn viele HSP geben sich nach außen extrovertierter, lauter und „härter“ als sie vom Wesen her sind, weil sie gelernt haben, dass es gut ist, gesellig und kontaktfreudig zu sein. 

Sie führen auch mal Smalltalk, weil es z. B. von Nachbarn oder in Geschäftsbeziehungen erwartet wird, ganz gleich, ob sie oberflächliches Geplänkel quält.

Es kommt sogar vor, dass eine HSP dir komplett unsensibel vorkommt. Dies ist immer dann der Fall, wenn die HSP zu lange ihre eigenen Grenzen überschritten und ihre Bedürfnisse nicht ernst genommen hat. In dem Fall, dass sie ihre Grenzen zu lange missachtet hat, können selbst die feinfühligsten und harmoniebedürftigsten Menschen ausbrechen wie ein Vulkan, ohne Rücksicht auf die Gefühle anderer. Dass sie sich dann mit Selbstvorwürfen quälen und vermutlich noch mehr ihre Grenzen überschreiten, um es wiedergutzumachen, ist für Außenstehende nicht zu sehen. Ob also jemand anderes hochsensibel ist, kannst du erst erahnen, wenn du dich länger mit der Person unterhältst, mehr über sie herausfindest und mit ihr darüber sprichst.

„Unterschätze mich nicht, weil ich schweigsam bin. Ich weiß mehr, als ich sage, denke mehr als ich ausspreche und beobachte mehr, als du denkst.“

                                     (Michaela Chung)

Sind alle HSP introvertiert?

Die große Mehrheit der Hochsensiblen ist laut Arons Forschungsergebnissen introvertiert. Sie geht davon aus, dass ca. 70 % der HSP introvertiert und nur 30 % extravertiert sind.

Introversion ist dabei jedoch nicht gleichzusetzen mit Schüchternheit. Denn dass HSP sich gern in sich zurückziehen, hat etwas mit der Verarbeitung der vielen Informationen zu tun und damit, dass sie ein reges Innenleben haben. Wenn sie gut für sich sorgen und sich die Zeit für die Introspektion nehmen, sind HSP sehr intuitiv und haben einen guten Kontakt zu ihrer inneren Stimme bzw. Herzensweisheit.

Weitere Unterkategorien 

Neben der Unterscheidung zwischen introvertierten und extravertierten HSP gibt es noch die Kategorie der High Sensation Seeker (HSS) und die Scanner. 

High Sensation Seeker sind ständig auf der Suche nach neuen Erfahrungen, starken Gefühlen und spannenden Erlebnissen. Dazu zählen Sportarten, die einen gewissen Nervenkitzel bringen sowie das Reisen und Erkunden neuer Orte und Kulturen. Und kaum ist eine Sache vorbei, wird die nächste angesteuert.

Scanner wirken auf den ersten Blick ganz ähnlich, weil auch sie ständig neue Erfahrungen und neuen Input suchen. Zur Unterscheidung kann man vielleicht oberflächlich sagen, dass es den Scannern mehr ums Lernen und Input für den Kopf geht, während die High Sensation Seeker etwas mehr Nervenkitzel suchen. 

Scanner werden auch als vielbegabt oder vielinteressiert bezeichnet. Sie lesen häufig mehrere Bücher gleichzeitig und bringen nicht immer alles zu Ende, weil das neue Thema schon wieder reizvoller ist. Ganz im Gegensatz dazu stehen die ansonsten völlig detailverliebten HSP, die sich ganz tief in ein einziges Themengebiet einarbeiteten, bis sie zum absoluten Experten auf diesem Gebiet werden.

 

In beiden Fällen (HSS und Scanner) ist es noch wichtiger, dass die HSP sich zum Ausgleich regelmäßige Rückzugsmöglichkeiten schafft, um die vielen Eindrücke verarbeiten zu können und nicht auszubrennen.

„Deine Vision wird nur dann klar, wenn Du in Dein eigens Herz schaust. Wer nach außen schaut, träumt; wer nach innen schaut, erwacht.“

                                                 (C.G. Jung)

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Hochsensibilität als Geschenk

Da Hochsensibilität keine Störung ist, sondern ein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal, macht es Sinn, sich damit auseinanderzusetzen, um den bestmöglichen Umgang damit zu finden. 

Es handelt sich viel mehr um eine Begabung mit positiven Eigenschaften wie ganzheitlichem Denken und Fühlen, Kreativität, Einfühlungsvermögen, Intuition etc.

Darum ist es wichtig, dass die HSP ihre Besonderheit als Gabe anerkennt, um sie für sich und zum Wohle anderer gut nutzen zu können.

Hochsensibilität sollte nicht als Etikettierung oder Diagnose missverstanden werden.

Dies gilt sowohl für Außenstehende, die es als Diagnose belächeln, genauso für die HSP selbst. Denn es ist nicht Sinn und Zweck der Hochsensibilität sie als Ausrede zu benutzen, um sich in seiner Komfortzone zu verstecken oder eine Sonderbehandlung von anderen einzufordern. 

Die Verantwortung die eigenen Grenzen zu schützen und die eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu erfüllen liegt immer bei jedem Menschen selbst, so auch bei den HSP. 

Und hat die HSP erst mal die richtigen Bedingungen für sich geschaffen, kann sie aufblühen ihr volles Potenzial entfalten.

Das heißt die HSP ist dazu angehalten ihren Alltag ganz nach ihren Bedürfnissen und ihrem eigenen Rhythmus zu gestalten.

"Epmaths did not come into this world to be victims, we came to be warriors. Be brave. Stay strong. We need all hands on deck."

                                   (Anthon St Maarten)

Hochsensible Menschen sind wichtig für unsere Gesellschaft

So wie es sehr resiliente (widerstandsfähige) Menschen braucht, um beispielsweise in Krisen einen kühlen Kopf zu bewahren, braucht es auch hochsensible Menschen, z. B. als Frühwarnsystem oder Visionäre.

Es gab sie schon immer, auch wenn es den Begriff noch nicht so lange gibt.

In einigen Kulturen und Naturvölkern sind die HSP als wichtige Berater und Priester anerkannt. Es ist allen bekannt, dass sie mehr wahrnehmen und dadurch oft früher Zusammenhänge erkennen als andere. Sie können daher bereits vor den anderen zu erwartende Probleme und Lösungen erkennen.

Darum gelten HSP oft als Visionäre.

Vielleicht kennst du es von dir, dass du in Teamberatungen immer mal wieder einen Vorschlag unterbreitet hast, der dann von anderen erst Monate später als sinnvoll erkannt wurde.

Das kann ganz schön frustrierend sein. Sobald die HSP jedoch um ihre Gabe weiß, bringt sie in der Regel auch das nötige Selbstbewusstsein und verständliche Argumente mit, sodass andere bereits früher auf sie hören. 

In dem Fall wird die HSP von unschätzbarem Wert für die Firma.

So sind im Beruf die natürlichen Begabungen der HSP wie z. B. eine ausgezeichnete Beobachtungsgabe, Detailwahrnehmung, übergreifendes Denken, Einfühlungsvermögen, ausgeprägte Intuition, Kreativität und Sinn für Ästhetik wertvolle und gefragte Eigenschaften.

 

Auch im Tierreich wurde beobachtet, dass ein kleiner Teil der Population hochsensibel ist. Die anderen Tiere im Schwarm oder Rudel verlassen sich auf die sensiblen Tiere, weil sie z. B. vor einem Fischernetz warnen oder neue Futterquellen erkannt haben.

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Rückzugsmöglichkeiten, um als HSP in seiner Kraft zu bleiben
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Als HSP ist es besonders essentiell rechtzeitig auf seinen Körper und seine innere Stimme zu hören.

Alle Menschen brauchen Pausen und eine gute Balance zwischen An- und Entspannung. 

Da HSP schneller unter Stress und Erschöpfung leiden, ist es wichtig, dass sie regelmäßige Pausen einlegen. 

Dazu gehören Pausen, in denen sie wirklich nichts tun, um ihrem Gehirn Zeit und Ruhe für die Verarbeitung zu geben. Als Kinder konnten sie häufig noch einfach „Löcher in die Luft starren“ oder eine gefühlte Ewigkeit aus dem Fenster schauen.

 

Neben diesen kleinen Auszeiten haben sich die Meditation und Fokusübungen als ganz besonders hilfreich herausgestellt, sich immer wieder zu zentrieren und immer volle Akkus zu haben. 

Wenn HSP ganz in ihrer Mitte sind, wenn sie also ganz bei sich selbst angekommen sind und ihrem eigenen Lebensplan folgen, können gerade hochsensible Menschen emotional und seelisch sehr stabil und innerlich stark sein.

Hochsensibilität im Business

Die berufliche Selbstständigkeit ist für viele HSP die perfekte Lösung, wenn es darum geht, sich beruflich selbst zu verwirklichen. Als Selbstständige (Freiberufler*innen, Unternehmer*innen) können sie selbst für die Rahmenbedingungen sorgen können, die sie brauchen, um Großartiges zu leisten und in ihrer Energie zu bleiben. 

Es kommt ihnen in vielerlei Hinsicht entgegen:

  • Sie brauchen keine Arbeiten erledigen, die sie für überflüssig, sinnlos oder sogar kontraproduktiv halten, weil sie nun einmal vorgeschrieben wurden. (Bedürfnis nach Sinnhaftigkeit wird erfüllt)

  • Sie müssen deshalb keinen langen und kräftezehrenden Diskussionen mit Vorgesetzten und Kollegen führen, um sie von ihrer möglicherweise besseren Herangehensweise zu überzeugen. (Bedürfnis nach Harmonie und Selbstbestimmtheit wird erfüllt)

  • Sie können die Pausen genau nach ihrem Bio-Rhythmus festlegen und sich häufiger Rückzugsmöglichkeiten einbauen, zum Verarbeiten neuer Informationen und zum Auftanken. (Bedürfnis nach Rückzug wird erfüllt - außerdem beugt dies schnellerer Erschöpfung, Konzentrationsproblemen und Überreizung vor)

  • In der Selbstständigkeit kannst du frei wählen, mit wem du kooperieren möchtest und wer deine Traumkund*innen sind. (Bedürfnis nach Authentizität, Ehrlichkeit und Empathie können hier ihre Erfüllung finden)

  • Für die verschiedenen Arbeitsschritte und Arbeitsweisen können sie ganz neue und eigene Wege und Lösungen entwickeln und ausprobieren, ohne sie lange vorab genehmigen zu lassen. (Bedürfnis nach Kreativität und möglicherweise Detailverliebtheit werden erfüllt)

  • Erkennst du dich in diesen Beschreibungen wieder?

  • Hast du die Hochsensibilität in deinem Leben und deinem Job schon als Geschenk anerkennen können?

  • Suchst du noch nach Möglichkeiten, wie du deine Besonderheit annehmen kannst?

  • Suchst du noch nach deiner Berufung und deinem Lebenssinn?

  • Versuchst du noch zu verstehen, warum gerade du mit dieser Begabung ausgestattet worden bist?

  • Möchtest du dich gern selbstständig machen, weißt aber nicht so richtig, wie du anfangen sollst?

  • Fragst du dich noch, ob du überhaupt schon gut genug bist oder nicht doch lieber noch die eine oder andere Ausbildung machen solltest?

Ich habe mir vor einigen Jahren genau die gleichen Fragen gestellt und dann vor zwei Jahren endlich den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt. Um den Mut und eine Strategie zu entwickeln wie und womit ich mich selbstständig machen will, holte ich mir Unterstützung an die Seite. Ansonsten wäre ich vermutlich an einigen Punkten einfach wieder umgekehrt.

Heute genieße ich meine Freiheit in vollen Zügen und unterstütze nun vor allem hochsensible Frauen dabei, sich beruflich selbst zu verwirklichen und ihr Leben an sich selbst anzupassen, statt sich an ihr Leben.

Zusammen finden wir heraus, was ihre Berufung/Seelenmission ist und wie sie diese ausdrücken kann. Ich unterstütze sie dabei den Mut und auch die Strategie zu entwickeln, wie sie ihre ganz eigene Idee dann umsetzen kann. 

Wenn dich das auch interessiert und du noch Unterstützung suchst, schreibe mir gern eine E-mail oder klicke auf den Button, um zu sehen wie eine Begleitung von mir als Mentorin konkret für dich aussehen könnte. Ich freue mich sehr auf dich und deine Vision!

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